Unser Team
Marius Leutenegger
Kaum hatte ich mein Maturazeugnis in der Hand – ich zeige es Ihnen übrigens gerne, denn ich war damals wahnsinnig stolz darauf, musste aber bald erkennen, dass sich niemand dafür interessierte –, kaum hatte ich also mein Maturazeugnis in der Hand, trat ich als Volontär in die Redaktion der Zürichsee-Zeitung ein. Schon während der Zeit als Schüler schrieb ich regelmässig für diese Regionalzeitung und lernte dabei, dass auch die Eröffnung einer neuen Papeterie ein extrem wichtiges Ereignis sein kann, falls die Papeterie genug Geld hat, ein Inserat in der Samstagsausgabe zu platzieren. Ich besuchte ulkige Schlittschuhlauf-Wettbewerbe und kernige Gemeindeversammlungen, wo ich die Vor- und Nachteile der direkten Demokratie kennen lernen durfte, oder schrieb über Gartenpflege und Rockmusik bzw. umgekehrt. Ein Textbeispiel aus dieser frühen Schaffensperiode finden Sie hier.
Schliesslich reichte mein in harter Recherchierarbeit erworbener Ruf exakt bis ans linke Ufer des Zürichsees. Dort lebte ein sehr freundlicher Verleger, der einen jungen (und dadurch günstigen) Journalisten suchte, um ihn als Leiter in die Redaktion seiner Wochenzeitung im Kanton Zug zu locken. Da ich seit dem Ende der «Ravine News», die mangels Lesernachwuchses nach nur 3 Ausgaben eingestellt werden musste, als Chefredaktor zu haben war, sagte ich dem freundlichen Verleger sofort zu und siedelte 1988 nach Zug über, wo die Steuern tief und die Mietpreise hoch sind. Dadurch gewann ich jetzt auch noch wertvolle Einblicke in die Vor- und Nachteile des Föderalismus' und lernte überhaupt eine Menge über Politik und höhere Ämterkumulation – wie Sie den Textbeispielen entnehmen können.
Bei dieser Wochenzeitung wurde mir auch bewusst, wie schnell eine Woche zwischen 2 Redaktionsschlüssen vergeht und dass Selbstausbeutung gar nicht so schlimm ist, wenn man keine Zeit hat, darüber nachzudenken. Glücklicherweise trat nach etwa 2 Jahren ein Headhunter an mich heran und verriet mir, dass die Winterthur Versicherungen eine Zeitschrift für junge Leute planten, «ein ganz tolles Kundenbindungsmittel». Er bekäme eine unüblich hohe Kopfprämie, wenn er den passenden Chefredaktor fände.
Während ich HANGAR 21 produzierte, war ich auf freier Basis auch für andere Auftraggeber tätig. Zum einen journalistisch: Ich schrieb Artikel für zahlreiche Printmedien und rezensierte Theateraufführungen fürs Radio. Zum anderen blieb ich in Firmenkommunikation und Werbung aktiv, verfasste Reden für Politiker und Wirtschaftsführer, schrieb Jahresberichte und entwickelte Kampagnen. Und nicht zuletzt frönte ich meiner 2. grossen Leidenschaft neben dem Schreiben: dem Theater. Zum einen als Theaterlehrer, zum anderen als Schauspieler und Bühnenautor.
Ende 2003 wurde HANGAR 21 eingestellt; die Winterthur richtete ihre Kommunikation neu aus. Bereits zuvor hatte ich begonnen, den Schritt in die Selbständigkeit zu planen – das Ende des Magazins kam für mich daher gerade zur rechten Zeit. Seit 2004 arbeite ich als selbstständiger Texter, Projektleiter, freier Journalist, Ghostwriter. Ich konzipiere Kundenzeitschriften und Ausstellungen, schreibe Reportagen, Broschüren oder Ansprachen, überarbeite Websites und Firmenauftritte. Dabei kann ich nicht nur auf ein grosses Netz von Illustratoren, Fotografen, Gestaltern, Lithografen oder Druckern zurückgreifen, sondern auch auf ein erstklassiges Team fester Mitarbeitender. Auch umfangreiche Projekte – wie zum Beispiel die Betreuung regelmässig erscheinender Magazine – sind bei uns daher in guten, weil zuverlässigen und engagierten Händen. Aktuelle Arbeitsproben finden Sie unter Dienstleistungen.
Ich habe also das grosse Glück, genau das tun zu dürfen, was ich schon immer tun wollte: ein bisschen von dem und ein wenig von jenem. Und das hoffentlich auch bald einmal für Sie.
Erik Brühlmann
2010 war es dann Zeit für frischen Wind. Und der «flow» wollte es, dass Marius Leutenegger Verstärkung für sein Textbüro suchte. Also packte ich die Gelegenheit beim Schopf und wechselte erneut die journalistischen Seiten. Und wieder gibt es nichts, worüber ich nicht in Wort und Bild berichten würde. Abwechslung ist schliesslich das halbe Leben – eben!
Manuela Talenta
Nomen est omen? Diese Frage höre ich oft, wenn ich neue Menschen treffe und ihnen sage, was ich beruflich mache. Bin ich ein Schreib-Talent? Tja, zumindest schreibe ich, seit ich in der Schule gelernt habe, Buchstaben aneinander zu reihen. Sie wurden schnell meine Freunde. Ich schrieb und las mit Begeisterung. Und schon damals war mir klar: Wenn ich gross bin, arbeite ich bei einer Zeitung – nicht nur wegen meiner Leidenschaft fürs Lesen und Schreiben, sondern auch wegen meiner Neugier. Meine Familie hatte oft ihre liebe Mühe, mir meine unzähligen Fragen zu beantworten. Als Teenager verfasste ich meine erste Kurzgeschichte über ein jüdisches Mädchen, das sich während des Zweiten Weltkriegs in einen deutschen Soldaten verliebt und mit ihm durch Europa in die Schweiz flüchtet.
Nach meinem Lehrabschluss als Büroangestellte Ende der 1990er-Jahre unterzeichnete ich meinen ersten Arbeitsvertrag als Empfangssekretärin in einem Architekturbüro. Auf dem Heimweg rief mich der Chefredaktor einer Lokalzeitung an. Einige Wochen zuvor hatte ich mich – mit meinen Schulaufsätzen als Schriftproben – dort als Redaktorin beworben. Er bot mir einen befristeten Job an mit Option auf eine Festanstellung, wenn ich gute Arbeit abliefern würde. Ich sprang also ins kalte Wasser und hoffte, dass nomen tatsächlich omen sein würde. Offenbar war das so, denn ich bekam nach einigen Monaten meine Festanstellung und lernte das Zeitungshandwerk von der Pike auf.
Ein paar Jahre blieb ich im Lokaljournalismus, lernte Land und Leute kennen, befasste mich mit den verschiedensten Themen, feilte an meiner Schreibe und unternahm meine ersten Gehversuche als Fotografin. Später wechselte ich zu einer regionalen Boulevard-Zeitung. Dort galt es heikle Geschichten aufzudecken und Stellung zu beziehen – eine lehrreiche, spannende und manchmal anstrengende Zeit, die ich nicht missen möchte.
2014 begab ich mich wieder in ruhigere Gewässer und tauchte in den Fachjournalismus ein. Die Jahre bei einer Fachzeitschrift bescherten mir ein fundiertes Wissen über die Baubranche und über den Online-Journalismus, der Teil meiner Tätigkeit war.
Auf das Textbüro Leutenegger bin ich eher zufällig gestossen, als ich auf einer Verbands-Website surfte. Der Job verschafft mir die Möglichkeit, enorm viel Neues zu lernen. Die Themen sind so vielfältig wie unsere Kundschaft. Ich lerne die unterschiedlichsten Menschen kennen, entdecke Orte, an denen ich noch nie zuvor war – und ich schreibe, schreibe, schreibe. Was gibt es Schöneres für jemanden, der die Buchstaben liebt?